Beim 5. Jedermann-Wettkampf des TSV Empor ging am Schaalsee so richtig die Post ab / Dennis Kruse bei den „Profis“ vorne
Zarrentin „Ich bin echt von den Socken“, kam Regina Taube, Triathlon-„Chefin“ vom TSV Empor Zarrentin, aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Das Gewusel, das sich schon lange vor dem Startschuss zum 5. Empor-Triathlon am Zarrentiner Schaalsee-Strand entwickelte, war aber auch wirklich eine Schau. Das Traumwetter, nur der anfangs böige Wind störte den Gesamteindruck ein wenig, hatte offensichtlich noch am Morgen viele Sportbegeisterte zu einer Teilnahme an diesem Jedermann-Wettkampf animiert. Sehr angetan zeigte sich auch Klaus Draeger. Der Zarrentiner Bürgermeister und sein Stellvertreter Hermann Cechini hatten bei den Siegerehrungen alle Hände voll zu tun. „So viel war hier noch nie los. Der Triathlon ist für uns als Stadt ein Aushängeschild und zugleich eine Herzenssache.“ Gezielt für ihren ersten Zarrentin-Start entschieden hatten sich die aus Ahrensburg angereisten Claudia und Gerrit Klok (beide 43 Jahre). In erster Linie auf dem Rennrad zu Hause, haben sie erst im vergangenen Jahr den Triathlon für sich entdeckt. „Wir suchen händeringend immer nach Wettkämpfen am Sonnabend und Freunde hatten uns gesagt, schaut doch mal in Zarrentin vorbei.“ Der „fliegende Holländer“, wie er im Verein auf Grund seiner Herkunft nur genannt wird, und die gebürtige Crivitzerin bereuten die Entscheidung nicht. „Das ist eine sehr schöne Sache, hat viel Spaß gemacht.“ Sportlich passte es mit einem siebten beziehungsweise achten Platz bei den Jedermännern auch. Die stellten mit 71 Teilnehmern das größte Feld, waren gemeinsam mit den Staffelstartern in den Schaalsee gejagt worden. Zuvor hatten bereits die „Profis“ ihr 500-m-Schwimmen gemeistert. Gesamtsieger bei den Vereinssportlern wurde der Schweriner Dennis Kruse, der als Erster aus dem Wasser stieg, seine Führung auf den 20-Radkilometern weiter ausbaute und nach den abschließenden 6,5 km in Laufschuhen mit einem Vorsprung von 2:45 Minuten auf den zweitplatzierten Alexander Au (HSG Uni Greifswald) durchs Ziel ging. Ein kleines Kunststück brachte Daniel Rackwitz (Sanitätshaus Hofmann) fertig, der den Triathlon nach seinem Rückzug aus dem Leistungssport als gute Möglichkeit zum Abtrainieren sieht: „Auf halber Radstrecke hat’s in einer Kurve geknallt. Ich bin den Rückweg dann mit einem Platten gefahren.“ Der Schweriner fuhr dennoch die zweitschnellste Zeit und wurde am Ende Achter. Er landete damit direkt hinter Jannes Schweder von den „Radgiganten“. Der erst 16-Jährige war als Siebtplatzierter bester Kreisstarter. Die Frauen-Konkurrenz entschied Birgit Starck vom Doberaner SV für sich. Die Jedermänner brauchten sich mit ihren Leistungen ebenso wenig zu verstecken wie die Staffelstarter. Ohnehin durften sich alle Aktiven als Sieger fühlen, wurden mit viel Beifall der Zuschauer belohnt. Für Stimmung sorgten auch die Mädels von „Powerdance“. Die Tanzgruppe des TSV Empor Zarrentin begleitete die Sportler aus dem Wasser, auf die Radstrecke und im Zielbereich – immer fleißig mit den farbigen Pompons wedelnd. Das dürfte ganz schön lahme Arme gegeben haben. Rund 30 Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Regina Taube spannte ihre ganze Familie mit ein – Ehemann, Mutter. Schwester, Nichte. Ihren Neffen Markus Hartmann „überrumpelte“ sie auf einer Polterei. „Er hatte gar keine Chance, nein zu sagen“ – und löste die verantwortungsvolle Aufgabe als Sprecher souverän. Zum ersten Mal innerlich gejubelt hatte die Cheforganisatorin an diesem Tag, als die ebenfalls wieder mit im Boot sitzenden DLRGler am Morgen die Wassertemperatur bekannt gaben. Die gemessenen 20,5 Grad bedeuteten, dass dem Swim & Run des Triathlon-Nachwuchses nichts im Wege stand. Auch die ansehnlichen Teilnehmerfelder bei den Schülern A und B mit Startern unter anderem aus Neubrandenburg, Hamburg, Ratzeburg oder Mölln machten deutlich, dass sich der Empor-Triathlon über die regionalen Grenzen hinaus einen Namen gemacht hat. Gleichzeitig ist sich Regina Taube darüber im Klaren, dass „wir mit dieser Größenordnung an unsere Grenzen stoßen. Mehr geht nicht. Wir wollen schließlich auch unseren familiären Charakter bewahren.“ Und der soll auch im nächsten Jahr wieder zum Triathlon an den Schaalsee locken. Thomas Willmann alle Ergebnisse unter www.tollense-timing.de
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