Fussball Landesklasse IV 28 Fans reisen mit Elektrobahn an und sehen Zarrentins 1:3 in Gallin Thomas Willmann Das Derby der Fußball-Landesklasse zwischen Schwarz-Weiß Gallin und Empor Zarrentin endete mit einem Galliner 3:1-Sieg. Einige Fans hatten sich etwas Besonderes einfallen lassen. Mit lauten „Empor, Empor“-Rufen und fahnenschwingend hielten 28 Fußball-Anhänger des TSV Empor Zarrentin Einzug auf dem Galliner Sportplatz. Sie hatten für die neun Kilometer Anfahrt zum Landesklassen-Derby ein besonderes Fortbewegungsmittel gewählt: die „Zugmaräne“, eine Elektrobahn, die im Sommer Touristen durch die Schaalseestadt kutschiert. „Das ist Derby. Da muss man sich was einfallen lassen. Hier spielen Freunde gegeneinander. Egal, wie das Spiel ausgeht, danach wird gemeinsam gefeiert“, sagte Zugpassagier Joe Turner. Der 21-Jährige ist seit 2005 Empor-Mitglied und auch als Schiedsrichter aktiv. Alle Anfeuerung half am Ende nichts. Das Derby ging mit 3:1 an die gastgebenden Schwarz-Weißen. Nach 20 Minuten hieß es schon 2:0 für den Aufsteiger aus Gallin. Frank Owe (12.) und Fabian Ruge (20.) nutzten Schwächen in der gegnerischen Defensive aus. Die Gäste fanden in der ersten Halbzeit überhaupt nicht ins Spiel. Lediglich ein Schuss von Sören Raube an die Oberkante der Latte sorgte für Torgefahr. Demgegenüber standen weitere Hochkaräter für die Schwarz-Weißen. Die Heimelf blieb auch nach dem Seitenwechsel das bessere Team, ging aber weiter großzügig mit ihren Chancen um. Vielleicht war es ja die lautstarke Forderung der Fans, „Empor, wacht auf jetzt“, die die Zarrentiner zumindest in der Schlussphase mitmischen ließ. Der Galliner Torwart Paul Lange zeichnete sich mit einigen guten Paraden aus, musste in der 89. Minute aber doch einen Schuss von Empor-Torjäger Daniel Rotermann passieren lassen. Große Spannung kam trotzdem nicht mehr auf. Als der Zarrentiner Keeper Hannes Saß den allein auf ihn zulaufenden Tom Skornik zu Fall brachte und Frank Owe den fälligen Elfmeter sicher zum 3:1 verwandelte (90.+2), war die Partie entschieden. „Derbysieger, Derbysieger“, feierten die Galliner ausgelassen im Mannschaftskreis. „Ich habe ja selbst vier Jahre bei Empor gespielt. Das sind alles meine Kumpels, das macht den Sieg umso schöner“, feixte Gallins Mannschaftskapitän Marc-Phillip Butenschön. Und was sagten die Trainer? „Ich fand, das Spiel hatte alle Zutaten für ein schönes Derby. Ich hatte ein enges und hitziges Duell erwartet, aber wir waren heute die klar bessere Mannschaft, haben es mit unserem Chancenwucher nur unnötig spannend gemacht“, urteilte ein zufriedener Galliner Coach Stefan Corinth. Seinem Gegenüber, René Schwarz, war die Enttäuschung anzuhören: „Der Galliner Sieg war völlig verdient. Wenn man überlegt, was sie noch für Riesenmöglichkeiten hatten…“ Die Zarrentiner Zugfahrer ließen sich ihre gute Laune durch die Niederlage nicht verderben. Mit der Bimmelbahn ging es zurück in die Schaalseestadt, wo der durch das Fußballspiel unterbrochene Frühschoppen eine Fortsetzung finden sollte. Lange – Timmermann, Baran, Butenschön, Kugler, Hogrefe, Schünemann, Borgmann, Skornik, Owe, Ruge (90.+3 Steffen). Saß – Reinhardt (77. Zöllner), Hacker, Widmer, Ettrich (65. Matha), Schröder, Holländer, Raube (65. Dietz), Leidel, Swenson, Rotermann.
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