Andreas Lutz ist von seinem „Nebenjob“ als Vereinsberater für den Landesfußballverband überzeugt21/10/2020 Thomas Willmann Zarrentin „Ich habe noch nicht einen Tag bereut, dass ich das mache. Man lernt großartige Leute kennen, von deren Engagement der Fußball in Mecklenburg-Vorpommern lebt.“ Andreas Lutz ist von seinem „Nebenjob“ überzeugt. Der Geschäftsführer des TSV Empor Zarrentin, im Hauptberuf Mitarbeiter einer großen Krankenkasse, ist seit April auf Honorarbasis für den Landesfußballverband (LFV) als Vereinsberater im Kreisfußballverband Westmecklenburg tätig (SVZ berichtete). Der „Vereinsberater“ ist ein Pilotprojekt, das der Deutsche Fußballbund (DFB) ins Leben gerufen hat. Lutz hat den Anfang gemacht, gewissermaßen als „Vorkämpfer“. Mit Max Hahn (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) hat inzwischen ein zweiter Vereinsberater seine Arbeit aufgenommen. Ziel des LFV: Am 1. November soll auch in den übrigen vier Fußballkreisen (Warnow, Schwerin-Nordwestmecklenburg, Nordvorpommern/Rügen, Vorpommern-Greifswald) der Startschuss fallen. Klappt das, wäre Mecklenburg-Vorpommern als erstes Bundesland flächendeckend mit Vereinsberatern „versorgt“. Die offensichtliche Euphorie von Andreas Lutz verwundert zunächst. Denn der Start verlief mehr als holprig. Der Landesfußballverband hatte alle Vereine im KFV Westmecklenburg über das Pilotprojekt informiert. „Ich hatte erwartet, dass sich daraufhin der ein oder andere dieser 72 Vereine bei mir meldet. Tatsächlich war es nur ein einziger – sehr enttäuschend.“ Kurzerhand drehte er das Prozedere um, nahm von sich aus telefonisch Kontakt auf. Bisher zu 15 Vereinen. Die Resonanz fiel so unterschiedlich aus, wie sein erstes Resümee: „Sechs haben signalisiert, dass sie kein Interesse haben, zwei sind nachvollziehbar so gut aufgestellt, dass sie erst einmal keine weitere Beratung benötigen.“ Aber es gab auch die ersten drei Vorort-Besuche. Und die entschädigten: „Tolle Begegnungen. Die Leute vor Ort sind mit so viel Einsatz für den Fußball und ihren Verein unterwegs. Das macht richtig Spaß.“ Der nächste Termin steht für den November an, drei weitere Besuche sind angeschoben, aber zeitlich noch offen. Inhaltlich geht es darum, Vereine hinsichtlich ihrer weiteren Entwicklung zu beraten. Etwa: Wie kann ich meine Ehrenamtler sinnvoll unterstützen, wie neue Trainer, Betreuer und Funktionäre für mich gewinnen? Hier gelte es auch, die unterschiedlichen Erfahrungen der Vereine einmal zusammenzutragen. In den Bereich der „gesellschaftlichen Verantwortung“ fällt zum Beispiel die Erarbeitung von Kinderschutzkonzepten. Ein sensibles und diffiziles Thema. Die Angebote des LFV publik zu machen. Auch das hat sich der Vereinsberater auf die Fahnen geschrieben. Andreas Lutz ist bewusst, dass er noch jede Menge Überzeugungsarbeit leisten muss. Im nächsten halben Jahr werde sich herauskristallisieren, wer nachhaltig mit der Vereinsberatung arbeiten wolle. Als realistisch und machbar sieht er an, bis April 2021, also nach dann einem Jahr, mit 15 bis 20 Vereinen im ständigen Austausch zu stehen. Ganz wichtig ist ihm, „die Anliegen der Vereine ernst zu nehmen, weiterzuleiten und aufzuarbeiten. Nur aufnehmen und das war’s dann, das geht gar nicht.“
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