Seit 75 Jahren gibt es den TSV Empor Zarrentin und über die Jahre sind Stadt und Verein eng zusammengewachsen. Beim großen Jubiläumsfest verbinden sich Vergangenheit und Zukunft.
Zarrentin - In Zarrentin feiert der Sportverein TSV Empor Zarrentin seinen 75. Geburtstag. Beim großen Jubiläumsfest erzählten der 1. Vorsitzende Jürgen Rüffer und Geschäftsführer Andreas Lutz, warum der Verein den Mitgliedern so viel bedeutet. "Eigentlich existiert dieser Verein ja nur, weil im Laufe der Geschichte immer wieder Menschen Verantwortung übernommen und etwas gewagt haben", macht Andreas Lutz deutlich. Bereits der Vereinsgründung am 30. November 1949 ging das Engagement von verschiedenen Sportfreunden voraus. "Zunächst wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in Zarrentin gekegelt", erzählt Andreas Lutz. Nach und nach fanden sich immer mehr Sportbegeisterte, die sich zum Tischtennis-, Fussball-,Leichtathletik-, Gymnastik- und Handball-Training verabredeten. Die junge Sportgemeinschaft hieß bei der Vereinsgründung noch "Fortschritt". Bald wurde sie eine Betriebssportgruppe der Handelsorganisation (HO) und änderte den Namen zu BSG Empor. Mittlerweile hatte sich der Verein auch im Wettbewerbssport einen Namen gemacht und wurde über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Eine besondere Situation ergab sich für den Verein durch Zarrentins Lage im Sperrgebiet der DDR. "Wer hierher wollte, brauchte einen Passierschein, und den bekam nicht jeder", erinnert sich Andreas Lutz, der in Zarrentin und seinem Sportverein aufgewachsen ist. Manchmal seien Spiele durchaus schwierig gewesen, da nicht allen gegnerischen Spielern die Fahrt nach Zarrentin gestattet wurde. Die Spiele fanden auf dem Vereinssportplatz am See statt, und auch das brachte manche Herausforderungen mit sich. "Nicht weit vom Sportplatz war der Grenzzaun, aber daran hatten wir uns gewöhnt. Schwieriger war es, dass der Platz häufig unter Wasser stand, denn ursprünglich ar an dieser Stelle eine Kuhwiese, die die Vereinsmitglieder zu einem Sportplatz umgebaut hatten", so Andreas Lutz. Immerhin schweißte diese besondere Situation die Vereinssportler in besonderer Weise zusammen, und das ist auch heute noch spürbar. Im Jahr der politischen Wende drohte der BSG Empor das Aus, denn sämtliche Strukturen waren auf einmal zerschlagen. "In der Zeit war wieder Mut gefragt, und den hatte Joachim Hartung. Er hat uns als erster Nachwende-Vorsitzender durch diese unsichere Zeit gebracht", erzählt Andreas Lutz. Der Verein nahm Kontakt zu den westdeutschen Nachbarn Seedorf-Sterley auf, und fand dort Unterstützung bei der bürokratischen und organisatorischen Fragen zum Vereinswesen in der Bundesrepublik. "Das hat den Verein gerettet", macht der aktuelle Vereinsvorsitzende Jürgen Rüffer deutlich. Im Laufe der Jahre war der Verein auch immer enger mit der Stadt zusammengewachsen, und das zahlte sich im Jahr 2000 aus. "Damals bekamen wir einen neuen Kunstrasenplatz am Zecher Weg, so dass sich unsere Trainingsbedingungen deutlich verbesserten", so Jürgen Rüffer. Zudem wurde der Platz am See saniert und im vergangenem Jahr bekam der Sportverein dann durch den Bau des städtischen Schulcampus eine "traumhafte Sportanlage, die keine Wünsche mehr offen lässt", formulierte Rüffer in seiner Jubiläumansprache. Aktuell sin die rund 550 Mitglieder in 13 Sparten aktiv. Dabei stellt der Fussball zwar die stärkste Sparte, aber auch die anderen Gruppen sind aus der Stadt nicht mehr wegzudenken. Erst vor kurzem haben sich dabei Dartspieler im Verein zusammengefunden. "Wir sind stolz auf unseren TSV, denn der Verein ist eine Anlaufstelle für Aktive aller Altersgruppen", machte dann auch das neueste Ehrenmitglied des Vereins, Bürgermeister Klaus Draeger, deutlich.
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